Energie aus Kaffee

Jacobs Douwe Egberts in Banbury nutzt organische Abfälle zur Energiegewinnung
Der jährliche Kaffeekonsum in Großbritannien liegt bei rund 136.000 Tonnen – ein enormes Potenzial, von dem die großen Lebensmittelkonzerne nicht nur hinsichtlich ihrer Verkaufszahlen profitieren können. Bei der Herstellung und Röstung von Kaffee fallen große Mengen organischer Abfälle an, die in großem Umfang energetisch verwertet werden können. Ein Modellbeispiel für 2G ist das Projekt mit Jacobs Douwe Egberts (JDE) in Banbury.

Zahlen & Fakten

Anwendungsgebiet:
Biogasanlagen und Biomethananlagen
Land:
Vereinigtes Königreich
BHKW:
agenitor 306
el/th Leistung (kW):
250 kW electrical / 265 kW thermal
Betreiber:
Jacobs Douwe Egberts

Mit der Umsetzung wird das 45 °C warme Kaffee-Abfall-Gemisch innerhalb von 10 Stunden über den UASB-Reaktor in Biogas umgewandelt. Das Verfahren ist zudem besonders effizient, da der Reaktor durch die Nutzung der vorhandenen Prozesstemperatur von 45 °C keine zusätzliche Heizung benötigt. Das erzeugte Biogas dient als Brennstoff für den Betrieb eines Blockheizkraftwerks (agenitor 306) zur Erzeugung von dezentralem Strom und Wärme.

Der agenitor 306 ist mit einem nachgeschalteten Dampferzeuger ausgestattet, der Motorabgase in Sattdampf umwandelt. Andererseits dient die Abwärme der Motoren der biologischen Filterung des Schwefelwasserstoffs und unterstützt das Unternehmen bei der Warmwasserversorgung. Neben der ohnehin schon hocheffizienten Arbeitsweise des gesamten Prozesses bietet das Projekt noch einen weiteren Vorteil. Durch die CO2-neutrale Energieerzeugung können jährlich 1.400 Tonnen Treibhausgase eingespart werden. Mit der Umsetzung des Projekts haben die beteiligten Unternehmen eindrucksvoll bewiesen, wie ökologische und betriebswirtschaftliche Ziele miteinander verbunden werden können.